Die Bremse
Die Bremse, auch Pass genannt, dient dazu, nach der Arbeit die Fügelwelle zum Stillstand zu bringen oder zum Feststellen der Flügelwelle bei Nichtbetrieb. Auch wenn am Flügelwerk gearbeitet wird, sollte unbedingt die Bremse angezogen sein, auch bei Windstille.
Die Bremse besteht entweder aus rund gesägten oder gebogenen Hölzern, die als Ring das Kammrad umschließen und durch Stahlbänder (Mondeisen) miteinander verbunden sind (Flämische Bremse), oder aus einem Eisenring, der das Kammrad umschließt (Band- oder Reifenbremse). Die Funktion ist bei beiden Arten gleich.
Der Bremsbalken beeinflusst durch sein Gewicht und seine Länge die Bremskraft. Oft ist an seinem Ende ein zusätzliches Gewicht angebracht. Das Säbeleisen steckt in einer Nut im Bremsbalken und lässt sich an verschiedenen Stellen in den Bremsbalken stecken, wodurch der Hubweg und damit die Bremse eingestellt werden kann.
Bedient wird die Bremse mit einer Kette, die außen von der Kappe der Mühle herunterhängt:
Um die Bremse zu lösen, wird händisch an der Bremskette gezogen und ein Gewicht in die Kette eingehängt. (Ist die Bremse mit einer Einhakvorrichtung versehen, wird an der Kette gezogen bis der Bremsbalken einhakt.)
Zum Bremsen wird das Gewicht von der Kette genommen und die Kette langsam nach oben gelassen; der Bremsstock geht nach oben. (Bzw. bei der Einhakvorrichtung wird an der Bremskette gezogen, bis dass der Bremsbalken aushakt und dann die Kette langsam nachgelassen.) Der Bremsbalken sinkt langsam nach unten, und durch sein Gewicht zieht der Bremsbalken den Holzkranz bzw. den Eisenring gegen das Kammrad, das dadurch abgebremst wird. Die Flügel werden langsamer und kommen schließlich zum Stillstand.
Wichtig ist das langsame Abbremsen der Flügelwelle! Würde man die Bremskette schlagartig loslassen kann es zu Schäden kommen.